Telemedizin und Telehealth sind zwei Begriffe, die innerhalb der Gesundheitsbranche immer häufiger zur Sprache kommen. Telemedizin bedeutet, dass medizinische Hilfe von Ärzten oder anderen medizinischen Fachkräften geleistet werden kann ohne direkten Kontakt mit den Patienten. Die ärztlichen Leistungen erfolgen auf Abstand mithilfe von audiovisuellen Hilfsmitteln wie Computer oder mobilen Geräten. Der Patient braucht nicht ins Krankenhaus oder in die Arztpraxis zu kommen. Ärztliche Versorgung aus der Entfernung ermöglicht Ärzten zusätzlich die Überwachung von Patienten sowie Aufgabenerteilung an Pflegepersonal zur Behandlung von Patienten. Telemedizin wird innerhalb der Gesundheitsbranche stets mehr angewendet.

Telehealth ist eine Erweiterung der Telemedizin und beschränkt sich nicht auf medizinische Leistungen. Telehealth bietet die Möglichkeit Patientendaten etc. zu verwalten.

Die Telemedizin wird in Zukunft weiter ausgebaut werden, denn es gibt viele Vorteile für die Patienten, die Angehörigen sowie Ärzte und medizinische Fachkräfte.

Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die Deckung ärztlicher Versorgung nicht immer gewährleistet. Hier kann die Telemedizin einen wichtigen Beitrag leisten.

Telemedizin schützt Ärzte und medizinische Fachkräfte zum Beispiel bei ansteckenden Krankheiten. Und denkt man an das Klima ist jede eingesparte Fahrt von Patienten zum Arzt oder in das Krankenhaus ein positiver Beitrag zu weniger CO2 Ausstoß.

In den letzten Jahren wird die Telemedizin im Rahmen der präventiven Gesundheitsvorsorge viel eingesetzt. Außerdem bei der Überwachung von Patienten. Ein weiterer Aspekt ist die Verbesserung medizinischer Behandlungs- und Ergebnisqualität. Dies zeigt die Studie Uniklinik Aachen über digital vernetzte Gesundheitsversorgung. Sie hilft Patienten, Ärzten und medizinischen Fachkräften.

Mittlerweile bieten zahlreiche Unternehmen Applikationen im Bereich Telemedizin und Telehealth an. Eine der Apps wurde von Amd App Telemedizin entwickelt. Auch Arzt direkt bietet eine Applikation zur Kommunikation zwischen Arzt und Patienten. Bisherige Erfahrungen mit diversen Applikationen sind sowohl auf Patientenseite als auch bei Ärzten sehr positiv.

In Krankenhäusern wird die Telemedizin auf Intensivstationen eingesetzt. Ärzte können ohne persönliche Anwesenheit von Kollegen zu Rate gezogen werden, beispielsweise bei schwierigen Operationen. Eine andere Möglichkeit ist das Assistieren bei Operationen aus der Entfernung mithilfe von HD-Kameras.

Eine interessante Entwicklung im Bereich der Telemedizin ist das virtuelle Pflegepersonal, genannt „electronic caregiver“. Addison wurde von Electronic Caregiver entwickelt und hilft Krankenhäusern die Personalknappheit aufzufangen. Addison ist eine 3D-Animation und wird bei chronisch Kranken und bei Kindern eingesetzt. Addison erinnert an die Medikamenteneinnahme zum festgelegten Zeitpunkt, bietet 24 Stunden/ 7 Tage die Woche Hilfe im Notfall und kontrolliert und überwacht die Vitalfunktionen von Patienten. Letzteres wird in Echtzeit an das Pflegepersonal übermittelt, das gegebenenfalls direkt eingreifen kann.

Die oben beschriebenen Entwicklungen sind vielversprechend und helfen die Personalknappheit in der Gesundheitsbranche etwas aufzufangen. Nebeneffekt für die Krankenkassen ist Einsparung von Kosten und für die Patienten, gerade in weniger besiedelten Gebieten, besserer Erreichbarkeit von Ärzten.