Von Lars Wallin, IPC European Representative

Während einer Brainstorming-Sitzung leitender Elektronik-Ingenieure in Schweden in Jahr 2008 brachte einer die Idee ins Spiel, einen „Schwedischen Handlöt-Wettbewerb“ ins Leben zu rufen. Der erste Wettbewerb wurde im Frühjahr 2010 während der SEE (Swedish Electronic Event) ausgetragen, als 25 Teilnehmer darum kämpften, „Schwedischer Handlöt-Champion“ zu werden. Um einen objektiven Wettbewerb sicherzustellen, wurde eigens eine spezielle Leiterplatte entwickelt. Damit die Baugruppe danach funktionstüchtig war, mussten alle Bauteile korrekt platziert und gelötet werden. Es gab kein Zeitlimit für die Fertigstellung der Baugruppe. Doch Sieger wurde derjenige Teilnehmer, der eine funktionierende Baugruppe in der kürzesten Zeit hergestellt hatte. Darüber hinaus wurden alle Lötstellen durch zertifizierte IPC-Trainer (CIT) von Note Ericsson und Flextronics Schweden inspiziert.

Gewinnerin des ersten Preises war eine Dame mit langjähriger Löterfahrung bei einem EMS-Dienstleister in Stockholm. Zu dieser Zeit bestand der erste Preis aus einer IPC 610 CIT-Schulung, die von einem der lokalen Schulungszentren gestiftet wurde.

Der schwedische Wettbewerb erregte 2010 so viel Aufsehen, dass der IPC begann, die Kriterien und Abläufe des Handlöt-Wettbewerbs sowie die Struktur der Baugruppe auf ihre Eignung für einen globalen Handlöt-Wettbewerb des IPC zu untersuchen. Es wurde beschlossen, das Design der Baugruppe so anzupassen, dass es den Anforderungen eines weltweiten Wettbewerbs genügt. Außerdem mussten auch einige Regelungen getroffen werden, die für alle Enden der Welt gelten konnten, wo von Hand gelötet wird. Die Baugruppe sollte eine elektrische Funktion haben, die Zeit auf 60 Minuten begrenzt sein und die Baugruppe würde durch einen IPC MIT (Master IPC Trainer) entsprechend den Kriterien in IPC-A-610, Klasse 3 bewertet werden. Die Jury würden auf einem Bewertungsbogen auf Basis der Abnahmekriterien von IPC-A-610 Punkte vergeben. Sieger wäre dann der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl.

Für die ersten drei Plätze lokaler IPC Handlöt-Wettbewerbe, die in verschiedenen Regionen der Welt ausgetragen würden, würden Geldpreise ausgelobt werden. Die Sieger der lokalen Wettbewerbe erhalten dann die Gelegenheit, am globalen Wettbewerb IPC World Hand Soldering Championship teilzunehmen, den der IPC einmal im Jahr ausrichtet. Das erste World Championship wurde 2011 während der IPC APEX EXPO in San Diego ausgetragen. Ein Amerikaner wurde zum ersten World Champion gekrönt und erhielt für seinen ersten Platz ein Preisgeld von 1000 US-Dollar.

Seit 2011 wurden regionale IPC Hand Soldering Competitions organisiert, die in den Vereinigten Staaten, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Polen, Schweden, Frankreich, Italien, Russland, Japan, Südkorea, China, Taiwan und Indonesien ausgetragen wurden. Die World Championships wurden in den Vereinigten Staaten und China abgehalten. Die Zahl der Teilnehmer bei den regionalen Veranstaltungen stieg kontinuierlich und bei vielen Events war die Anzahl der Interessenten weit größer als die mögliche Anzahl an Teilnehmern.

In 2017 wird der IPC in Europa wenigstens sechs regionale IPC Hand Soldering Competitions organisieren, der World Championship-Wettbewerb findet dann heuer in München statt. Die Sieger der regionalen Wettbewerbe in Europa und in Asien werden im November 2017 zur IPC World Championship nach München kommen.

Der erste regionale Handlöt-Wettbewerb des IPC in Europa wird während der SMT Hybrid Packaging 2017 vom 16. bis 18. Mai in Nürnberg stattfinden. Melden Sie sich unbedingt an, Ihre Wettkampf-Gegner tun es ebenfalls. Sie können sich auch bei Lars Wallin unter larswallin@ipc.org registrieren.