Wie in einem unserer früheren Newsletter angekündigt, werden wir dieses Jahr über einige Trends für das Jahr 2019 berichten. In unserem heutigen Artikel beschäftigen wir uns mit Trends zu den Themen digitale Ethik, gefälschtem Inhalt oder besser „fake content“ und Blockchain.

Digitale Ethik
Gibt man den Begriff digitale Ethik in eine bekannte Suchmaschine ein, überrascht zu sehen wie viele Organisationen in Deutschland sich mit dem Thema auseinandersetzen: Stiftung Datenschutz, Bundesverband Digitale Wirtschaft, Institut für Digitale Ethik und viele mehr. Vielleicht doch nicht erstaunlich, wenn man weiß das es bis jetzt keine oder nur begrenzte Gesetzgebungen zu beispielsweise künstlicher Intelligenz vorhanden sind. Anderseits ruft man z.B. in den Niederlanden, dass von Seiten der Regierung schnell gehandelt werden sollte, damit das Land nicht den Anschluss an aktuelle Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz verpassen. Ist eine abwartende Haltung wirklich schlecht? Auf europäischem Niveau gibt es schon länger die Forderung nach Gesetzen für das umfassende Thema künstliche Intelligenz. Dabei geht es um die Festlegung ethischer und rechtlicher Rahmen.
Digitale Ethik hat diverse Themenschwerpunkte wie zum Beispiel Auswirkungen der Digitalisierung auf das menschliche Handeln und Kommunikation, Schutz der Privatsphäre, jedoch auch den Aspekt der Verantwortung in einer digitalen Welt. Ein Beispiel dafür ist das autonome bzw. selbstfahrende Auto. Wer ist im Falle eines Unfalls verantwortlich? Der Autoproduzent, der Software-Programmierer oder die Person, die dem Programmierer den Auftrag erteilt hat? Das ist nur ein kleiner Teil von Fragen, die wichtig sind. Und alle haben mit dem Thema künstliche Intelligenz zu tun. Entwicklungen von und mit KI gehen mit Riesenschritten voraus und Regierungen weltweit müssen sich alle Mühe geben, um mitzuhalten oder die Entwicklungen vorläufig zu stoppen.

„Fake content“ oder gefälschter Inhalt
Wussten Sie, dass der Papst Donald Trump während des Wahlkampfes unterstützte? Oder das Frau Merkel im März 2017 auf 12 Millionen Einwanderer hoffte? In beiden Fällen handelt es sich um „fake news“, die in Printmedien und sozialen Medien weltweit zu lesen waren. Es passiert täglich auf der ganzen Welt und mittlerweile sind „fake news“ oft nicht von wahren Nachrichten zu unterscheiden. Die moderne Kommunikation mit WhatsApp, Twitter und sozialen Medien ermöglichen eine rasend schnelle Verbreitung von „fake news“, die dann wieder von anderen Medien aufgegriffen werden. Oft ohne Überprüfung des Wahrheitsgehaltes oder der Fakten werden „fake news“ als wahre Informationen gesehen und von Millionen Menschen weltweit geglaubt. Künstliche Intelligenz hat in diesem Zusammenhang eine zweifelhafte und fragwürdige Rolle. Künstliche Intelligenz kann realistischen Inhalt erzeugen. Ein neuer Fachbegriff ist in diesem Zusammenhang „Deepfakes“. Er setzt sich aus „deep learning“ und „fake“ zusammen. Man kann beispielsweise das Gesicht einer Person mit dem Gesicht einer anderen Person austauschen und damit den Eindruck erwecken eine Person hätte zum Beispiel gewisse Äußerungen gemacht. Das öffnet die Türen für Erpresser. Positive Möglichkeiten von „deepfake“ sind das Wiedererleben von verstorbenen Schauspielern.

Blockchain
Blockchain ist nicht neu und bietet unzählige Möglichkeiten. Im Prinzip handelt es sich bei einer Blockchain um gemeinsam genutzte Datenbanktechnologien. Verbraucher und Lieferanten werden digital miteinander verknüpft. Die einzelnen Posten werden dezentral auf verschiedenen Computern gespeichert, was den „Zutritt“ Unbefugter verweigert. Viele Sektoren profitieren von der Blockchain-Technologie. Zum Beispiel das Gesundheitswesen, Notariate, Regierungsinstanzen aber auch Autoproduzenten.
Blockchain wird auch im Bezahlungsverkehr eingesetzt. Damit werden Prozesse einfacher und auch preiswerter. Die Existenz von Banken in der bekannten Form könnte irgendwann überflüssig werden.
Momentan experimentiert man in verschiedenen Ländern und in diversen Branchen mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie. In Indien nutzt man Blockchain für Kadaster-Einträge. Die Regierung in Dubai hofft auf Prozessverbesserungen durch den Einsatz von Blockchain. Weitere Einsatzgebiete sind Fachhochschulen und Universitäten, bei denen mithilfe von Blockchain-Technologien Arbeitserleichterungen für Dozenten erreicht werden könnten. In dem Zusammenhang wäre beispielsweise eine nationale Datenbank mit allen Examen denkbar.

Ein kurzer Ausblick auf die Themen in unserem nächsten Newsletter: wie sieht der Arbeitsplatz von morgen aus? Außerdem Roboter und das Basiseinkommen.