Implantate im Gehirn sind schon lange nicht mehr eine Erfindung der Science-Fiction Welt. Chips im Kopf sind bei circa 30 Menschen schon heute Realität Chip im Kopf

Weltweite Entwicklungen im Bereich der Medizin und insbesondere in der Hirnforschung haben unser Interesse geweckt. Diese Meilensteine in der Forschung möchten wir unter die Lupe nehmen. Wir werden die positiven Aspekte und auch die Kehrseite der Medaille beschreiben.

Gehirnimplantate bieten viele Anwendungsmöglichkeiten. Aktuelle weltweite Entwicklungen zu diesem Thema lesen Sie im Folgenden.

Steuerung von Prothesen über das Gehirn
Brain computer interfaces (BCI) werden momentan eingesetzt, um mit Gedanken Maschinen zu steuern. Menschen mit Amputationen können ihre Prothesen steuern. Hände werden bewegt, Arme gehoben und Füße auf den Boden gesetzt. Patienten mit Schwerstlähmungen können auf einer mentalen Schreibmaschine (Gedanken steuern Maschinen) schreiben. Auch die Stanford Universität betreibt Forschungen zu Kommunikationsmöglichkeiten für Patienten, die durch Hirnverletzungen- und Erkrankungen nicht mit Mund oder Händen sprechen können.

Hirnaktivität ist elektrisch geladen. Die Spannung wird mithilfe von Elektroden registriert. Die Gedanken eines Patienten drücken sich in elektrischen Impulsen aus und werden in Steuerungsbefehle umgesetzt. Für Patienten mit Lähmungen oder Amputationen bieten BCI eine enorme Verbesserung der Lebensqualität und mehr Unabhängigkeit. Die Technik dieser vielversprechenden Entwicklung wird die nächsten Jahre weitergehen.

Mittlerweile wird der Einsatz von BCIs auch bei gesunden Menschen erforscht. Es handelt es sich um Personen, die in sogenannten sicherheitskritischen Arbeitsplätzen tätig sind. Zu den Versuchsgruppen gehören u.a. Fluglotsen, deren hohe Konzentrationsfähigkeit schnell zur Ermüdung führen kann.

Die Gedanken sind frei
Ja, das stimmt, aber jetzt können die eigenen Gedanken die digitale Welt steuern. Ob der eigene Computer, die Beleuchtung oder andere Geräte im Internet of Things, mit Brain-Sensing-Wearable braucht man nur Gedanken. Zuerst hauptsächlich für die Gaming Welt entwickelt, sehen die Produzenten immer mehr Anwendungsmöglichkeiten. Die Aussage des Unternehmens “let your mind take control” bringt uns zu den kritischen Aspekten der Anwendungsmöglichkeiten.

Wie bei vielen innovativen Entwicklungen spielen Ethik und Verantwortung eine große Rolle. Dauerhaft müssen wir achtsam und verantwortungsvoll sein, damit reine Geldgier und Profit nicht zu einer Gesellschaft führen, in der ausschließlich vermögende Menschen in der Lage sind ihre mentalen Kapazitäten mit Dank an Technik weiter zu entwickeln. Steigerung der Intelligenz oder Steuerung von Maschinen oder anderen Geräten mithilfe von Signalen aus dem Gehirn gehören zu den Möglichkeiten.

Wo ziehen wir die Grenze im Falle der BCIs? Welche Patienten kommen in Frage und welche nicht? Falls ein Fluglotse länger konzentriert arbeiten möchte, kann er Elektroden in sein Gehirn einpflanzen lassen? Wer hat in diesem Fall die Entscheidungsgewalt? Und wo bleibt auf Dauer die Menschlichkeit, wenn immer mehr Menschen Chips im Kopf haben?