Wer bei E-Sport jetzt einen Artikel über Schrittzähler oder Pulsmesser erwartet, braucht nicht weiter zu lesen. E-Sport ist die Bezeichnung für das professionelle Spielen von Computerspielen. Und ob es die Bezeichnung Sport verdient, wird noch diskutiert. Schließlich gehört zu Sport normalerweise eine körperliche Anstrengung. Selbst bei der deutschen Schreibweise ist man sich nicht einig und auch der Duden kann auch nicht weiterhelfen.

Fakt ist, dass E-Sport weltweit rasant steigt und als Wirtschaftsfaktor gesehen wird. Laut der Games Wirtschaft belief sich der Umsatz von E-Sport im Jahr 2016 allein in Deutschland auf circa 50 Millionen Euro. Im Jahr 2020 soll diese Zahl einer Umsatzprognose zufolge auf etwa 130 Millionen Euro steigen. Wie kommt es, dass das neue Modell der Spielebranche sich zu Big Business entwickelt hat?

Vor vielen Jahren fing es mit den ersten Game Boys an. Es ging weiter mit Videospielen, Spielkonsolen und heutzutage E-Sport auf dem Rechner. Auch wenn Eltern früher wie heute nicht glücklich darüber sind, das ihre Kinder zu viel am Bildschirm sitzen und spielen, es ist der Trend unserer Zeit und nur schwerlich zu kontrollieren bzw. zu unterbinden. Was sich geändert hat, ist das professionelle Spielen gegen weltweite Gegner bei Turnieren. Mittlerweile gibt es Weltmeisterschaften und Preisgelder in Millionenhöhe. In Amerika wurden die ersten Hallen für tausende Zuschauer errichtet, um E-Sport Turniere einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Aber was wird nun eigentlich gespielt? Auf den ersten Plätzen stehen Spiele wie League of Legends, Dota2, StarCraft II und andere. Schaut man in die deutsche Fußballwelt sind erst wenige Vereine, die sich zu dem Schritt in die virtuelle Spielwelt entschieden haben. Anders sieht es mit der FIFA aus. Das „electronic arts“ Spiel ist schon seit Jahren auf dem Markt.

Die rasante Steigerung von E-Sport weltweit bietet der elektronischen Verbindungsindustrie zahlreiche Herausforderungen. Früher wurde die Geschwindigkeit eines Rechners an der Schnelligkeit der Dokumentenverarbeitung gemessen. Das ist vorbei, denn heute geht es um die Schnelligkeit beim „gamen“. Externe Hardware wie beispielsweise die Maus oder die Tastatur werden mit Zusatzfunktionen ausgestattet, damit der Spieler besser und schneller spielen kann. Eine interessante Zielgruppe, die mittlerweile von vielen Herstellern im Rahmen ihrer Marketingstrategien gezielt angesprochen wird.