Täglich finden wir Sie in diversen Medien: Falschnachrichten oder auf Neudeutsch „fake news“. Egal ob Zeitungen, Radio, Fernsehen und auch Social Media, alle Medien veröffentlichen regelmäßig Falschnachrichten oder berichten darüber. Wie können wir als Otto Normalverbraucher überhaupt noch beurteilen, was echte oder Falschnachrichten sind? In jedem Fall sind Falschnachrichten big business oder mit anderen Worten lukrativ und in der Lage Massen falsch zu informieren. Denken Sie in diesem Zusammenhang an die amerikanischen Präsidentenwahlen. „Fake news“ spielten eine gravierende Rolle.

Falschnachrichten oder teilweise auch als Desinformation bezeichnete nicht wahre Nachrichten sind heutzutage fast eine Epidemie. Unwahrheiten werden in Millisekunden über Social Media in der Welt verbreitet und niemand kontrolliert, ob der Bericht wahr oder unwahr ist. Menschen werden beeinflusst, werden nervös und sogar ängstlich, aber keiner weiß, ob es wirklich notwendig ist.

Sind Falschnachrichten ein neues Phänomen? Nein, auch früher gab es „fake news“. Damals nannte man es Propaganda, wenn es von Regierungen kam. Aber auch Großunternehmen haben bewusst Falschmeldungen verbreitet. Was die damaligen Falschnachrichten von den heutigen unterscheidet, ist die Geschwindigkeit mit der diese Nachrichten weltweit verbreitet werden. Die Einflussmöglichkeiten auf das Denken und Handeln der Menschen weltweit sind fast unbegrenzt. Und die Wahrheit von der Nicht-Wahrheit zu unterscheiden, ist fast unmöglich. Dabei spielt auch die Zeit eine Rolle. Wir nehmen uns selten die Zeit, um Nachrichten zu hinterfragen. Schon während des Golfkrieges gab es die Aussage „solange der Krieg nicht von CNN gezeigt wird, gibt es ihn nicht“. Heute ist es noch extremer. Naturkatastrophen, zumindest die Bilder, werden über soziale Netzwerke veröffentlicht während sie stattfinden. Zeitgleiches Erleben, bei dem die nicht Betroffenen davon ausgehen, dass es Realität ist.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Nutzer von sozialen Medien eine besondere Vorliebe für Falschnachrichten haben und diese ohne kritisches Nachdenken weiterleiten. Dies ist auch für Unternehmen interessant, denn die Teilnahme in Form von Reklame bei Falschnachrichten bringt extra Umsatz. Gleichzeitig verdienen die Verteiler der Falschnachrichten. Damit schließt sich der Kreis wieder.

Die Stadt Veles in Mazedonien ist momentan der Hotspot, wo „fake news“ produziert werden. Mit einem Durchschnittsgehalt von circa 350 Euro ist die Versuchung groß sich als Nachrichtenverteiler zu engagieren. Übermitteln von Falschnachrichten zahlt sich aus, denn Gehaltssteigerungen bis auf 1800 Euro lassen sich erzielen. Auch Georgien gehört zu den Hochburgen für Verteiler von Falschnachrichten. Und über die diversen Regierungen, die bewusst mit Falschnachrichten die westliche Welt beeinflussen, sprechen wir an dieser Stelle nicht.

Was uns Sorgen machen sollte, ist unsere heutige Jungend, die nicht weiß wie man echte, wahre Nachrichten von Falschnachrichten unterscheidet. Eine Studie unter amerikanischen Schülern zeigt ein erschreckendes Bild.

  • Circa 80% der amerikanischen Schüler in der Oberstufe können nicht erkennen, ob eine Nachrichtenmeldung gesponsert oder echt ist.
  • Circa 30% der befragten Schüler beurteilte eine Website mit sehr gutem Bildmaterial als vertrauenswürdig. Das Problem war, dass diese Seite eine gefälschte bzw. künstliche Webseite des Nachrichtensenders Fox News war. Die echte Webseite des Senders mit qualitativ schlechterem Bildmaterial wurde von den Schülern als weniger vertrauenswürdig beurteilt.
  • Anonyme Nachrichten auf Imgur, einer Messenger-Anwendung, wurden von 83% der amerikanischen Schüler als zuverlässige Quellen gesehen.

Glücklicherweise gibt es auch Unternehmen und Institutionen, die Falschnachrichten und deren Verbreitung aktiv angehen. Das Trust Project von der Santa Clara Universität initiiert, entwickelt mit verschiedenen Partnern Transparenzstandards, die für Qualität und Glaubwürdigkeit in der Journalistik sorgen sollen. Verschiedene amerikanische und italienische Tageszeitungen partizipieren. Auch die beliebte Suchmaschine Google und Facebook arbeiten an der Weiterentwicklung von Algorithmen, um Falschnachrichten anzugehen. Schon bald werden wir als Facebook Nutzer Falschnachrichten als solche markieren und die weitere Verbreitung vermeiden können. Erste Schritte in eine gute und wünschenswerte Richtung.

Falschnachrichten wird es trotz diverser Initiativen auch in Zukunft geben, aber wir können etwas tun, um „echte“ von „unechten“ Nachrichten zu unterscheiden. Was haben „fake news“ nun mit unserer Branche zu tun? Auch in der elektronischen Verbindungsindustrie gibt es Möglichkeiten falsch und gefälscht bzw. wahr und unwahr auseinanderzuhalten. Wie die oben erwähnten Transparenzstandards gibt es in unserer Branche Standards, die transparent und glaubwürdig sind. Es sind die IPC Standards, die seit vielen Jahren Qualitätsstandards und weltweite Akzeptanz garantieren.