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Die Luftfahrtindustrie steht vor großen Veränderungen

Die Luftfahrtindustrie steht vor großen Veränderungen

In der Luftfahrtindustrie gibt es viele unterschiedliche Stakeholder wie auf der obenstehenden Abbildung zu sehen ist:
Alle Stakeholder realisieren gemeinsam ein Projekt, in diesem Fall die Konstruktion eines Flugzeuges oder eines Helikopters. Jeder einzelne Partner, der involviert ist, muss mit den anderen Partnern zusammenarbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Schon vor einigen Jahren zeigte dies erfolgreich die Entwicklung und der Bau des Airbus.
Weltweit sind momentan einige Trends in der Flugzeugindustrie zu beobachten.
Flugzeuge müssen besser werden, d.h. mehr Passagierkapazität, weniger Kerosinverbrauch, leisere Motoren und noch mehr Sicherheit. Alle Punkte können realisiert werden mithilfe neuer Technologien.
Flugzeuge müssen auch preiswerter werden und nicht nur in der Produktion, sondern auch bei der Wartung. Auch hier sind neue Technologien unerlässlich.
Das alles funktioniert jedoch nur, wenn die Kommunikation und Abstimmung in der Prozesskette aufeinander abgestimmt ist.
Was bedeuten die angesprochenen Trends für die Praxis? Konkrete Aktivitäten der Flugzeugindustrie müssen zu einer Optimierung der WBS „Work Breakdown Structure“ führen. Im Deutschen sprechen wir von einem Projektstrukturplan (PM3) bzw. kompetenzbasiertem Projektmanagement. Gehen wir noch einen Schritt weiter ist die Konsequenz in der Zulieferkette für Motorteile eine Liefersteigerung von vorgefertigten Montagen und Modulen. Auch bei den sogenannten End-zu-End (= nose-to-tail) Lösungen müssen Strukturen und Prozesse in der Supply Chain straffer und besser organisiert werden. Hier geht es schwerpunktmäßig um Transparenz und Rückverfolgbarkeit.
Die genannten Trends liefern große Herausforderungen, positiv und negativ. Zuerst geht es um die Entwicklungen und Ausreifung neuer Technologien. Für die Entwicklung brauchen wir das Wissen und die Erfahrung, um die Nachfrage nach der „neuen“ Generation von Flugzeugen adäquat zu realisieren. Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Regie der Lieferketten. Hier sollte es um Mittel- und Langfristlösungen gehen und kurzsichtige Lösungen außer Acht gelassen werden. Zusätzliche Herausforderungen liegen in der Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Leider arbeiten viele Bildungseinrichtungen noch immer mit Lehrplänen, die den heutigen und zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht vollständig gerecht werden. Auch hier sollte der Blick auf Langfristlösungen gerichtet sein. Dies kann nur erreicht werden, wenn der Austausch zwischen der Wirtschaft bzw. Industrie und den Bildungseinrichtungen intensiviert wird. Es geht um die Erfüllung der Anforderungen und Ansprüche aus dem Arbeitsleben mit Blick auf die Zukunft. Diverse Universitäten in Deutschland haben dies mittlerweile erkannt und ihre Lehrpläne angepasst.
Bei Bildungseinrichtungen sind wir bei dem Thema gut ausgebildetes Personal. Dies ist ein weiterer Schwerpunkt bei den zukünftigen Entwicklungen in der Luftfahrt (und nicht nur in diesem Sektor). Schon jetzt gibt es Engpässe bei gut geschultem Personal in der technischen Industrie. Zusätzlich wird die zunehmende Veralterung der Gesellschaft und nicht ausreichende Nachwuchskräfte ein immer größeres Problem. Investieren in vorhandenes Personal durch Weiterschulungen und Fortbildungen ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Das gilt auch für einen proaktiven Austausch mit den diversen Bildungseinrichtungen. Auf diese Weise kann die Kontinuität des eigenen Unternehmens und ganzer Industriezweige auch in Zukunft gewährleistet werden.
In einem unserer nächsten Artikel werden wir ausführlich über dieses Thema berichten.

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